Tower Bridge

15. September 2010

Vor ein paar Tagen bin ich (das wievielte Mal eigentlich ?) von einem Kurzurlaub aus London zurück gekommen. Es war wie immer nervtötend, streßig, alptraumhaft, strapaziös, verrückt – und das Beste, um meine leeren Batterien aufzuladen. Eigentlich ist das keinen Bericht wert.

Berichtenswert ist allerdings die Tatsache, dass Einheimische und Touristen seit ein paar Jahren Vorhängeschlösser an den Geländern der Tower Bridge anbringen. Ob sie damit ihre Verbundenheit mit London signalisieren wollen oder ob das für die meisten ein Zeichen ihrer Liebe (füreinander)  ist, weiß ich nicht. Aber diese „Tradition“ gefällt mir schon länger. Und deshalb habe auch ich endlich ein Vorhängeschloss dort hinterlassen. Es ist unbeschriftet und undatiert. Aber ein roter Punkt macht es unverwechselbar.

So unverwechselbar wie meine Liebe zu London. Ich habe mein Herz an diese Stadt verloren. Eine Stadt, die man nicht vom Bus aus entdeckt (jeder, der behauptet, er würde London nach nur einer Stadtrundfahrt kennen, ist ein LÜGNER), sondern nur zu Fuß (und abseits der Touristenpfade), eine Stadt, die Kraft kostet und doch immer wieder für eine Überraschung gut ist, eine Stadt, die niemanden will (und niemanden braucht) und doch jeden willkommen heißt.

St. Dunstan in the East

26. April 2010

Hier mal wieder ein kleines London secret: London ist riesig, laut, stressig, verrückt und eine einzige Katastrophe. Um sich nicht im Gewimmel zu verlieren oder im Chaos auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden, sollte man ab und zu eine Pause einlegen. Für diesen Zweck sind die großen Parks eigentlich genau richtig. Aber sie haben einen entscheidenden Nachteil: Sie sind zu groß (und vor allem im Sommer) viel zu überlaufen. Wenn man keine Lust auf Großfamilien, Hundemeuten und quengelige Kleinkinder hat, dann sind die sogenannten City Gardens eine großartige (und vor allem wirklich entspannende) Alternative. Eine der schönsten dieser Oasen ist der in der ehemaligen Kirche St. Dunstan in the East. (St. Dunstan´s Hill, auf halbem Weg zwischen Tower und London Bridge). Die Kirche wurde um 1100 erbaut (und um 1700 um einen der schönsten Türme von Christopher Wren ergänzt). Leider wurde das Gebäude im 2. Weltkrieg so zerstört, dass nur die Außenmauern (und der Turm) stehenblieben. Nach dem Krieg entschieden sich die Verantwortlichen dafür, im Inneren der ehemaligen Kirche einen City Garden anzulegen. Der wurde im Jahre 1971 eingeweiht.

Die dicken Kirchenmauern sorgen für ein Mikroklima, in dem zahlreiche Grünpflanzen (z. B. Rhododendren) prächtig gedeihen. Außerdem schirmen sie den Straßenlärm soweit ab, dass sich die überreizten Nerven von Touristen und Einheimischen wieder erholen können.

Das Bild stammt von der Seite flickr.com (garethr1). Thank you!

Churchill Arms

6. April 2010

Ein Kleinod unter den Tausenden von Londoner Pubs ist mit Sicherheit das Churchill Arms (119 Kensington Church Street, Notting Hill). Sein Besitzer macht keinen Hehl aus seiner Verehrung für Winston Churchill und hat im Laufe vieler Jahre zahlreiche Erinnerungsstücke an diesen großartigen Politiker zusammen getragen.

Aber der Besitzer frönt auch anderen Sammelleidenschaften. Und so ist das Interieur  seines Pubs inzwischen ziemlich exzentrisch. Das Bild, das ich mir bei Flickr geborgt habe, vermittelt leider nur einen kleinen Eindruck.

Auch von außen ist das „Churchill Arms“ sehenswert. Denn im Sommer ist die viktorianische Fassade über und über mit Blumen bedeckt und nicht nur einen Blick, sondern auch ein Foto wert.

Wer auf authentisches Pub-Feeling, eine gute Bier-Auswahl und großartiges Essen steht, sollte diesen Pub unbedingt besuchen.

Flickr.com George DeBaly Quelle: Flickr.com George DeBaly Danke!

Anchor Brewhouse

30. März 2010

Das Anchor Brewhouse befindet sich am Shad Thames (Nähe City Hall und Tower Bridge). Vor ein paar Jahren wurde das (denkmalgeschützte) Haus luxussaniert. Aber das ist nicht so aufregend, um es an dieser Stelle unbedingt erwähnen zu müssen.

Erwähnenswert ist allerdings der Durchgang, der durch das gesamte Gebäude hindurchführt. An dessen Ende gibt es eine Steintreppe. Deren Stufen bescheren dem Mutigen eine besondere Erfahrung. Über sie ereicht man nämlich das Ufer der Themse. Dort kann man tolle Fotos von der Tower Bridge machen, einen Zeh in Wasser halten, Steine sammeln (sind als Glücksbringer eine Wucht) oder mit Kreide irgendetwas nicht sehr Sinnvolles an die Wände schreiben oder malen.

Nachts (oder bei Flut) ist der Besuch dieses Ortes nicht zu empfehlen. Aber zu allen anderen Zeit sollte man sich wenigstens einmal auf dieses Abenteuer einlassen. Dabei kann man die im Durchgang installierte CCTV-Kamera außer acht lassen. Wenn man sich anständig benimmt, bekommt man mit den Ordnungshütern auf keinen Fall Probleme.

Shad Thames lohnt vor allem bei Sonnenschein. Dann findet man dort (enge Straße, alte Lagerhäuser, Verbindungsgänge über der Straße) nicht nur das Anchor Brewhouse, sondern auch großartige Fotomotive.